VICKY WRIGHT
Vicky Wright (*1967, UK) schafft dichte und ikonoklastische Werke, die zwischen Figuration, malerischer Selbstreferenz und Abstraktion unter anderem Dynamiken des patriarchalen Machtapparats sowie Mechanismen und Strukturen der Industrialisierung untersuchen. In Wrights oft surreal anmutenden Werken sind häufig fragmentierte aber dennoch zusammenhängend wachsende Darstellungen von Körpern zu sehen, die sich in architektonisch-mechanischen Szenerien bewegen.
Vicky Wright zeigt bei Musée de la Fraise die Installation Das Kaptive, bestehend aus einem Gemälde und einer an Seilen aufgehängte Gliederpuppe mit zweideutigen räumlichen, psychologischen Beziehungen. Das zweidimensionale Bild einer Figur blickt aus dem konstruierten Raum des Gemäldes heraus auf die dreidimensionale Verstrickung der hängenden aus verschiedenen Einzelteilen fragmentierten Marionette. Diese beiden Elemente werden in einer Umarmung unsicheren Wollens gehalten. Wie bei einer fortwährenden Kreisbewegung bedingen sie sich in einem unlöslichen Spannungsverhältnis von Motiv, Zwang, Antrieb, Verdrängung, Unterdrückung und Gefolgschaft.