SABINE REINFELD mit PHILIPP REINFELD
In ihren Performances bricht Sabine Reinfeld (*1976, D) konventionelle Betrachtungsweisen und Narrative von Räumen auf. Sie analysiert physische Strukturen und die dahinter liegenden sozialen Gefüge, um sie durch präzise Gesten und Bewegungsabläufe infrage zu stellen. Körperliches Agieren versteht sie als Mittel der Bildwerdung. Thematisch behandelt Reinfeld häufig Fragen der Identität, sei es in Bezug auf die ost-westdeutsche Geschichte oder auf den Kunstbetrieb. Der Architekt Philipp Reinfeld (*1974, D) forscht zu den Auswirkungen bildlich-medialer Raumrepräsentation auf die Rezeption und Produktion von Architektur und Stadt. Seine Praxis ist seit jeher eng mit künstlerischen Fragestellungen verknüpft. Schwerpunkte seiner Lehrforschung sind die Verhältnisse von architektonischem Entwerfen zu Fotografie und virtueller Realität. In ihrer ersten gemeinsamen Installation beschäftigen sich Sabine und Philipp Reinfeld mit den amerikanischen Architekt*innen und Theoretiker*innen Robert Venturi, Denise Scott Brown und Steven Izenour, die in den 1970er Jahren die Begriffe “dekorierter Schuppen” und “Ente” für bestimmte Gebäudetypen in Las Vegas prägten. Am Nordbahnhof steht eine Holzkiste, auf ihrem Dach prangt ein Schild: „JE NE SUIS PAS UN CANARD“. Was dann? Eine Pfeife? Ein Kunsttransport? Ein Westpaket? Eine DDR Bürgerin im heimlichen Transit Richtung BRD? Öffnung der Kiste / Performance: Täglich 16:00 Uhr (außer 15.09.) Konstruktion und Holzbau: Tuvmali.